Ptuj ist die älteste dokumentierte Stadt in Slowenien und liegt im Nordosten Sloweniens, inmitten des unteren Drautals, and der Grenze zu Prlekija. Das gesamte Stadtzentrum von Ptuj steht unter Denkmalschutz.
Die Geschichte von Ptuj beginnt eigentlich schon in der Urgeschichte und reicht etwa vier Jahrtausende zurück, also in die Zeit, als es noch keine schriftlichen Quellen gab, aber trotzdem blühte schon damals das reine Leben, »ki je pripravilo pot zgodovinski dobi, kakor jutranji somrak belemu dnevu « (F. Kovačič) (das der geschichtlichen Zeit ihren Weg ebnete, so wie die Morgendämmerung dem hellen Tag) . Einen seiner Höhepunkte erreichte Ptuj in der Antike, als die Römer in unseren Raum eingriff en. Sie haben in diesem Gebiet zuerst ein Legionslager gegründet, in welchem zwei Legionen stationiert waren, die die Grenze bewachten. Zuerst war hier die Legion VIII. Augusta und gleich danach XIII. Gemina. Zu Beginn des 2. Jahrhunderts hat Kaiser Trajan der Siedlung einen Koloniestatus verliehen (hierbei handelt es sich um einen hohen Verwaltungsrang), der nach dem Kaiserlichen Familiennamen benannt wurde COLONIA ULPIA TRAIANA POETOVIO. Es entwickelte sich eine blühende römische Provinzstadt mit vielen Stadtvierteln, vielen Gewerbetätigkeiten und interessanten lokal angehauchten Glaubenskulten. Die Stadt wurde ein starkes Zentrum des Mithraismus und in den späten Jahrhunderten des Imperiums auch ein Mittelpunkt des Christentums mit dem Bischof Viktorin von Ptuj.
In einem bestimmten Zeitraum war in der Stadt auch die Zollverwaltung anzutreff en. Im frühen Mittelalter, nach dem Jahre 874, kamen die Stadt und die Grundherrschaft von Ptuj in den Besitz der Erzdiözese Salzburg und waren somit unter Salzburg – mit einigen Unterbrechungen – bis 1555, als die Stadt ein Landesfürstentum wurde, die Grundherrschaft fiel in feudale Hände.
Der Erzbischof von Salzburg hat das Schloss den Herrschaften von Ptuj überlassen, die, obwohl sie nur Ministerialen aus Salzburg waren, später große Macht hatten, unter anderem waren sie auch Oberlandesrichter in der Steiermark. Im Jahre 1438 ist die Familie von Ptuj ausgestorben.
Ptuj wurde zum Veranstaltungsort von regelmäßigen Märkten und der Sitz der Urpfarre sowie ein sehr wichtiger Stützpunkt. Um 1250 wurde es formal eine Stadt mit Stadtrechten. Die Stadt kam zu Reichtum, weil durch Ptuj der Handelsweg von Ungarn nach Venedig führte.
Durch den Druck der Türken wurde Ptuj auch eine der Hauptfestungen in Grenznähe im Draugebiet und blieb dies auch bis zum Kriegsende mit den „Kruci“ 1711. Der Verlust einer wichtigen Kriegsrolle, veränderte Wirtschafts- und Handelswege, Verwaltungsreformen sowie viele Brände, die die Stadt noch zusätzlich schwächten, haben Ptuj zu einer durchschnittlichen Landstadt gemacht.
Im Oktober 1887 bekam Ptuj ein eigenes Statut und eine Wahlordnung für die Stadtgemeinde und wurde eine kaiserlich-königliche autonome landesfürstliche Kammerstadt, die im Jahre 1918, nach dem Zerfall der österreichisch – ungarischen Monarchie und nach Ende des ersten Weltkriegs, ein Teil des Königreichs SHS, und später von Jugoslawien wurde. Im unabhängigen Slowenien ist Ptuj eine Stadtgemeinde.